Ordnungszahl 68
CAS-Nummer 7440-52-0
Anteil Erdhülle 2,3 ppm
Relat. Atommasse 167,259 (3)
Atomradius 175 (226) pm
Schmelzpunkt
1529 °C
Siedepunkt
2900 °C
Oxidationszahlen 3
Dichte
9,045 g/cm³
Härte (Mohs)
keine Angabe
Elektronegativität 1,24 (Pauling)
Elektronenkonfig. [Xe
]4f12 6s2
GHS Gefahrenstoffkennzeichnung (Pulver):
H: 228
P: 210
EU-Gefahrenstoffkennzeichnung (Pulver):
R: 11
S: 43
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Im Jahr 1843 konnte der schwedische Chemiker Carl Gustav Mosander aus der bereits entdeckten Ytter-Erde zwei neue "Erden" isolieren. Hierbei handelte es sich um unreine Oxide, die er "Erbia" und
"Terbia" nannte. Die darin enthaltenen Oxide der Seltenerdelemente Erbium, Scandium, Holmium, Thulium und Ytterbium waren nur schwer unterscheidbar. Um die spätere Aufklärung dessen machten sich
die Chemiker Marc Delafontaine und Nils Johan Berlin verdient. Die Namen der Elemente Yttrium, Terbium, Erbium und schließlich auch Ytterbium wurden aus dem schwedischen Ortsnamen Ytterby
abgeleitet, der Ort an dem man die Ytter-Erde erstmals fand.
Reines Erbiumoxid stellten 1905 der französische Chemiker Georges Urbain und der amerikanische Chemiker Charles James her. Die Herstellung des reinen Metalls gelang erst 1934 durch Karl Andreas
Hofmann in Berlin.
Eerbium gehört zu den Lanthanoiden und damit auch zu den Elementen der Seltene Erden. Reines, metallisches Erbium glänzt silberweiß und ist leicht schmiedbar. Trotz der Duktilität ist das Metall spröde.
Bei Kontakt mit Luft läuft Erbium an der Oberfläche grau an, ist dann aber auch verhätnismäßig beständig. Bei höheren Temperaturen verbrennt es zum dem pinkfarbenen Sesquioxid bzw. Erbium(III)-Oxid [Er2O3]. Mit Wasser reagiert es unter Wasserstoffentwicklung zum Erbiumhydroxid. In Mineralsäuren löst es sich unter Bildung von Wasserstoff auf.
In seinen Verbindungen liegt es in der Oxidationsstufe +3 vor, die Er3+-Kationen bilden mit Wasser rosafarbene Lösungen. Feste Salze, wie Erbium(III)-sulfat [Er2(SO4)3 · 8 H2O] sind ebenfalls rosa gefärbt.
Erbium wird neben anderen Selten-Erd-Elementen wie Neodym, Dysprosium oder Holmium zur Dotierung von Laserkristallen in Festkörperlasern eingesetzt. Diese wiederum finden verschiedenste
Anwendungen.
Erbium-dotierte Lichtwellenleiter werden für optische Verstärker verwendet. Diese sind in der Lage ein über Glasfaser übermitteltes Lichtsignal zu verstärken, ohne es zuvor in ein elektrisches
Signal zu wandeln.
Gold als Wirtsmaterial dotiert mit einigen hundert ppm Erbium wird als Sensormaterial magnetischer Kalorimeter zur extrem genauen hochauflösenden Teilchendetektion in der Physik und Technik
eingesetzt.
Aufgrund seines Absorptionsvermögens von Wasserstoff eignet sich Erbium zur Gasspeicherung
Als reiner Beta-Strahler wird 169Er in der Nuklearmedizin zur Therapie bei der Radiosynoviorthese eingesetzt.
Wie üblich für Elemente der Seltenen Erden kommen diese in der Natur nicht einzeln sondern im Verbund vor. Nach einer aufwändigen und meist kostspieligen Abtrennung der anderen Erbiumbegleiter wird das Erbiumoxid mit Fluorwasserstoff zum Erbiumfluorid umgesetzt. Anschließend wird mit Hilfe von Calcium zu metallischem Erbium reduziert. Die Abtrennung verbleibender Calciumreste und Verunreinigungen erfolgt in einer zusätzlichen Umschmelzung im Vakuum.
Erbium gilt als leicht entzündlich, vor allem in Pulverform. Das feinverteilte Metall, die Oxide und die Hydroxide reizen Augen und Schleimhäute. Dauerhaften Einatmen sollte darum vermieden werden.
Das kompakte Metall ist chemisch weniger aggressiv.